Die Kaderschmiede der Filmstadt Mannheim

BILLIE AWARD VOL. 2

Foto: Maria Schumann

Das Projekt und Festival „Billie Award“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der BBS - Bau und Betriebsgesellschaft und der Filmtheaterbetriebe Spickert, die in Mannheim das CinemaxX und das Cineplex betreiben. Die Idee: Einen Mannheimer Jugend-Film-Oscar zu schaffen und den Kids von Mannheim ein attraktives Angebot zu machen, um mit dem Medium Film umzugehen.

„Probiere ein Star zu sein – vor oder hinter der Kamera“. Das ist ein Motto des Projekts. Beide Unternehmen verbinden damit die Idee, Kultur gestaltbar und fassbar zu machen – und zwar selbst und als Jugendlicher. „Kulturelle Bildung“ ist das große Stichwort, eine Bildung jenseits von Schule, die begeistert und das Feuer des „ich kann was“ in die Herzen der Kids trägt. Die so produzierten Filme werden auf der großen Leinwand als Festival gezeigt.

 

Karl-Heinz Frings, Chef der BBS, die zur GBG Unternehmensgruppe gehört, umschreibt das so:

„Die Kinder und Jugendlichen sollen uns eine Idee geben, was sie bewegt in ihrer Lernumgebung, auf dem Schulweg, in ihrem Alltag. Was ist wichtig, was prägt mein Leben.“ Dabei kennt Frings das Risiko: „Mir geht es darum, tatsächlich die Kinder aufzufordern: Sagt uns, zeigt uns, womit ihr euch beschäftigt. Es gibt kein Denkverbot. Ich glaube auch, dass es durchaus Dinge gibt, die kritisch diskutiert werden müssen. Ich bin mal gespannt, mit welchen Themen die Kinder und Jugendlichen tatsächlich kommen. Die Botschaft ist: Hier hast du die Chance, einen Film zu machen.“

 

Für die Mannheimer Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit, Dr. Ulrike Freundlieb, ist „Kulturelle Bildung“ und ein „niederschwelliger Einstieg“ in Projekte ein zentrales Anliegen. Dabei misst die Bildungsbürgermeisterin dem Filmemachen größte Bedeutung bei:

„Dabei ist es für mich zweitrangig, wie viele Filme am Ende tatsächlich entstehen. Ungleich wichtiger ist die Zahl der erlebten Erfolge, wie viele Potentiale und Talente berührt oder sogar geweckt wurden.“

 

Und was sagt Harald Glööckler zum Billie Award: „Da bewerb´ ich mich. Jung bin ich sowieso und ich habe einen Hund, der Billy King heißt. – Spaß beiseite. Ich finde es eine großartige Idee, junge Leute zu ermutigen, und unter Umständen entdeckt man da einige große Talente."

KOMMT DER NÄCHSTE STEVEN SPIELBERG AUS MANNHEIM?

Frank Noreiks ist Geschäftsführer und Marketing-Chef der Filmtheaterbetriebe Spickert. Er ist Ideengeber und bei den Kinos für das Projekt Billie Award verantwortlich.

 

Frank Noreiks, Sie sind bei FTB-Spickert der Projektleiter für den Billie Award. Jetzt geht das Projekt in die zweite Runde. Die Premiere war also ein Erfolg?

Frank Noreiks: Mehr als das. Von einer Idee weiß man ja nie, wie am Ende das Ergebnis tatsächlich aussieht und ob überhaupt Interesse da ist. Alle unsere Erwartungen sind erfüllt worden. Wir wollten mit dem Billie Award die Kids mit einem coolen Projekt von der Straße holen und das, was sie den ganzen Tag machen, nämlich Videos drehen, professionalisieren. Daraus geworden ist fast schon eine Berufsbildungsmaßnahme.

 

Wie messen Sie den Erfolg?

Frank Noreiks: Wir hatten durch die Bank richtig gute Filmeinreichungen. Zum Teil drehen die Teams schon den nächsten Film. Wir haben es geschafft, die Kreativität der Kids zu wecken. Die Begeisterung im Projekt ist unser Erfolg. Medienpädagogik ist einfach ein tolles Thema, das leider im schulischen Alltag zu kurz kommt.

 

Was unterscheidet den Billie Award von anderen Projekten und Festivals?

Frank Noreiks: Wir lassen die Filmteams nicht alleine laufen. Wir haben vor den Drehs einzelne, vorbereitende Workshops. Das war uns sehr wichtig, dass z.B. alle Einreichungen beim Basisworkshop mitmachen können, egal ob sie weiter kommen oder nicht. Jedes Filmteam bekommt von uns einen Coach an die Seite gestellt, der bis zur Filmabgabe bereit steht. Das ist überhaupt das einmalige beim Billie Award. Wir haben ein großes Netzwerk an Playern, die alle aktiv mitwirken. Aus meiner Sicht passiert hier etwas richtig Großes für und in Mannheim.

 

Klingt als gäbe es nichts zu toppen. Ist was neu beim Billie Award Vol. 2?

Frank Noreiks: Es gibt zwei wichtige Neuerungen. Bürgermeisterin Frau Dr. Freundlieb wird Schirmherrin. Das bestätigt die Wichtigkeit des Projektes. Außerdem konnten wir die Bürgerbühne als neuen Workshop-Partner gewinnen, damit die Kids auch schauspielerisch für die Drehs fit gemacht werden.

 

Was bedeutet die Initiative für die Filmstadt Mannheim?

Frank Noreiks: Ich denke, wir sollten langfristig denken. Den Billie Award wird es alle zwei Jahre geben. Die Vorbereitungsarbeiten gehen fast ein ganzes Jahr. Im Moment tut sich zum Thema Film einiges in Mannheim. Wir hatten im vergangenen Jahr zwei Filmpremieren von Mannheimer Filmen im CinemaxX. Langfristig wird der Billie Award mit dafür sorgen, dass es in Mannheim aufgeweckte Leute gibt, die ihr Hobby zum Beruf machen und in die Filmemacher-Szene einsteigen. Das wäre unser Wunsch. Dann haben wir alles richtig gemacht. Und wenn der nächste Steven Spielberg aus Mannheim kommt, dann waren wir spitze.

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